.comment-link {margin-left:.6em;}

bees Wohnzimmer

Montag, November 24, 2014

Nix als Ärger - Fazit

Das Drama in 1, 2, 3, 4 Akten.

Mit ein bißchen Abstand betrachtet ist es eigentlich gut, daß mit der Kündigung immerhin ein Punkt gemacht wurde und nun klare Verhältnisse bestehen. Denn so kann man einfach nicht miteinander umgehen und so möchte ich auch nicht, daß man mich behandelt (das Verhalten von T war schon ziemlich unmöglich). Die Art und Weise empört mich immer noch.

Hätte sich die Situation so entwickeln müssen? An welchem Punkt ist die Situation eskaliert? Bereue ich es, so gehandelt zu haben, wie ich gehandelt habe?

Ich weiß nicht genau, ob sich die Situation so hätte entwickeln müssen. Was wäre die Alternative gewesen? So zu tun, als sei alles ok und alles hinzunehmen, Hauptsache, das Kind wird überhaupt betreut? Kopf in den Sand? Nein, eigentlich bin ich froh, daß ich das Thema angesprochen habe. Wenn etwas absolut nicht passt, sollte man darüber sprechen. Hilfreich fand ich dabei, daß M die gleiche Sicht der Dinge hatte wie ich, so daß ich nicht alleine dastand und wir gemeinsam vorgehen konnten (jeder mit seinen Stärken, sie mit ihrer ruhigen Art, die DInge anzusprechen und zu diskutieren, ich mit der sachlichen Erläuterung/Zusammenfassung und Suche nach Lösungsmöglichkeiten). Ich hätte allerdings von der Tagesmutter erwartet, daß sie sich erwachsen(er) verhält, das Problem überhaupt versteht (oder es zumindest versucht) und bemüht ist, eine Lösung zu finden. Das war nicht der Fall. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, daß es in 40 Jahren das erste Mal vorgekommen ist, daß Eltern irgendein Problem angesprochen haben. Auch die Aussage des Jugendamtes, man müsse überlegen, ob man der T die Ersatzbetreuungsplätze entzieht, deutet eher darauf hin, daß es bereits früher schon Probleme gegeben hat, sonst würde nicht solch ein drastisches Mittel angedroht (es muß immer das sog. "mildeste Mittel" als Sanktion angedroht werden, das sich dann erst im Laufe der Zeit verschärfen darf).

Eskaliert ist die ganze Sache wahrscheinlich aufgrund meines Schreibens, zu dem Schluß bin ich im Nachhinein gekommen. Ich glaube, das hat T einfach überfordert. Ich bin sogar sicher, daß sie es nie ganz gelesen hat, geschweige denn verstanden, was eigentlich das Problem ist. Ihrer Ansicht nach hätten wir das mit den Fehltagen einfach hinnehmen sollen, Punkt, aus.

Bereue ich es, in der jeweiligen Situation so gehandelt zu haben, wie ich gehandelt habe? 

Nein, eigentlich nicht. Erst mal formlos mündlich Gesprächsbedarf signalisieren. Nachdem freundliches Ansprechen des Problems nicht zu einer Lösung führte, sondern stets bockig reagiert wurde und ich dann angeherrscht wurde, gefälligst Lösungsmöglichkeiten zu präsentieren, würde ich im nächsten Schritt immer wieder das ganze schriftlich machen und dabei die Situation darlegen. So kann sich jede Partei ein Bild davon machen, was die anderen eigentlich wollen und wo sie evtl. die Situation anders verstehen. Auch würde ich wahrscheinlich wieder erst mal versuchen, die Situation ohne Einschaltung des Jugendamtes zu lösen. Wobei dies der einzige Punkt ist, an dem ich mir im Nachhinein nicht mehr so richtig sicher bin.

Ich frage mich manchmal, ob ich Minimeins nicht eher aus der Betreuung hätte rausnehmen müssen. Hat er tatsächlich nicht unter dem Konflikt leiden müssen? Ich weiß es nicht.

Was mich ein bißchen ärgert (aber das ist eher verletzte Eitelkeit), ist, daß T durch die Kündigung ihrerseits triumphiert und denkt, nun hätte sie uns jetzt aber einen ganz schönen Denkzettel erteilt (und "gewonnen"), wobei sie leider das Problem als solches (zu viele Ausfalltage) immer noch nicht verstanden hat. Außerdem ärgert mich, daß sie weiterhin so vorgehen kann und wird. Eltern, die ihre Kinder nach uns dorthin bringen, werden das gleiche Problem haben und müssen immer befürchten, daß ihnen der Vertrag gekündigt wird, sobald sie sie trauen, irgendetwas anzusprechen. Das Jugendamt kontrolliert da ja nix, obwohl die Problematik bekannt ist. Leider werden die Eltern auch nicht darauf hingewiesen vor Vertragsabschluß, daß man im Bezug auf diese Tagesmutter auf diesen oder jenen Punkt achten solle.

Was habe ich daraus gelernt? 

Erfahrungen muß man machen. Ich weiß nicht, ob ich so ein Verhalten und diese Art der Lösungsorientiertheit bei der Tagesmutter im Voraus hätte erahnen können oder müssen. Mir war klar, daß ich selbst mit der Tagesmutter sicher nicht einen ganzen Tag im selben Raum ausgehalten hätte, aber jeder Jeck ist anders, oder? Minimeins machte einen zufriedenen Eindruck dort und hat sich auch schon damals beim ersten Kennenlernen und Besichtigen von ihr auf den Schoß nehmen lassen, ohne zu protestieren. Das war zum damaligen Zeitpunkt durchaus erwähnenswert. Und so manche Krippenerzieherin würde ich auch nicht ertragen, obwohl die Kinder sie toll finden.